Ankunft in Changuinola

Am Sonntag, den 20. August bin ich nachmittags am Terminal in Changuinola angekommen. Die Fahrt hierher ist um einiges anders gelaufen als geplant: Als ich mit der panamaischen Betreuerin von AFS Samstagabend um kurz vor 19 Uhr in Panama-Stadt am Bus-Terminal war, hat sie herausgefunden, dass für mich kein Bus mehr nach Changuinola durchfährt. Daher habe ich eine 3/4 Stunde später den ultra-mega-schlimm klimatisierten Bus Richtung Davíd genommen. Trotz Wollsocken, langer Hose, zwei T-Shirts, Wollcardigan, Kapuzenpulli und einer Fleecedecke habe ich ziemlich gefroren! Nach einer achtstündigen Busfahrt hat mich dann Elma, eine panamaische AFSlerin, am Bus-Terminal in Davíd abgeholt und mich mit zu ihr nachhause, nach Boquete genommen. Dort konnte ich nochmal drei Stunden schlafen, bevor sie mich wieder zum Bus-Terminal nach Davíd gebracht hat. Der nächste Bus war nicht mal halb so groß wie der vorherige und gefühlt doppelt so voll. Das Gepäck wurde oben auf dem Busdach transportiert und ich habe große Augen gemacht, als auch mein 23 kg schwerer Koffer, den ich selbst nur ein paar Zentimeter hochheben kann, auf dem Dach verstaut wurde. Bis nach Changuinola, dem Ziel meiner Reise, dauerte es nochmal 4  3/4 Stunden.

 

Changuinola hat um die 31.000 Einwohner, besteht aus meiner Sicht aus zwei Hauptstraßen, auf denen immer viel los ist und ist hauptsächlich von Bananenplantagen umgeben. Eine Straße ist sogar vierspurig, wahrscheinlich aufgrund all der riesengroßen Trucks, die vor allem Chiquita-Bananen durch die Stadt transportieren.

                                                                 Straße in Changuinola                                                  Quelle: privat

Meine Gastfamilie besteht aktuell aus einem Hostdad, seinen vier Hunden und seinen freundlichen Kumpels, die viel Zeit hier verbringen. Meine Gastmum habe ich noch nicht kennengelernt, da sie in Panama-Stadt arbeitet, aber am Wochenende wird sich das vielleicht ändern. Da mein Hostdad Kinderarzt ist, wohne ich in der area hospitalaria, in der ausschließlich Ärzte wohnen und sich das Krankenhaus befindet. 

Am Montag habe ich direkt mit der Arbeit in Nutre Hogar begonnen, wohin ich innerhalb von ein paar Minuten - abhängig davon, wie schnell ich über die Straße komme - mit dem Fahrrad hinfahren kann. Fünf Tage die Woche von 7-15 Uhr arbeite ich zusammen mit fünf bis sechs Angestellten. Aktuell sind im Nutre Hogar nur sieben kleine niños (Kinder) untergebracht, um die wir uns rund um die Uhr kümmern. Ich  werde auch noch einen separaten Artikel über mein Projekt schreiben, warte damit aber noch ein bisschen, bis ich die Abläufe besser kennen gelernt habe.

Ich habe mein eigenes Bett in meinem eigenen Zimmer mit zwei (wegen Mücken und größerem Geziefer vergitterten) Fenstern, einen eigenen Kühlschrank und eigenen Kleiderschrank. Mein Koffer ist aufgrund fehlender Verstaumöglichkeiten (Regalbretter) zwar noch nicht ausgepackt, trotzdem versuche ich mir jetzt einen Alltag aufzubauen. Gestern bin ich in ein Fitnessstudio gegangen, wo mit Sicherheit einige wegen mir schmunzeln mussten, da ich mit Abstand den rötesten Kopf hatte. Und nun muss ich erstmal den Muskelkater verarbeiten. Morgen gehe ich wahrscheinlich mit Ulises, dem Kumpel von meinem Hostdad zum Río Changuinola, damit ich mich bei diesem warmen und schwülen Wetter endlich im kühlen Nass erfrischen kann.

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Kommentare: 2
  • #1

    Birgit Anstädt (Freitag, 25 August 2017 13:49)

    Hallo Paula, mit großem Interesse habe ich deine ersten Beiträge gelesen und muss feststellen, dass es schon recht abenteuerlich für dich beginnt. Jetzt bin ich gespannt auf deinen Bericht von der Arbeit mit den Kindern dort.

  • #2

    Oliver (Montag, 28 August 2017 08:20)

    Guten Morgen Paula,

    das war ja eine ganz abenteurliche Anreise bis Changuinola. Es freut mich das es geklapppt hat und du gut zu deiner Gastfamilie gekommen bist. Bin gespannt auf weitere Berichte und Bilder.

    Liebe Grüße aus Mannheim
    Oliver

    p.s.: du hast post/email!