el apagón

Es ist 1:09 pm. Ich hoffe Ulises (29), der Freund von meinem Gastvater hat Recht und um 2 pm gibt es wieder Strom.

 

Gestern kam ich nach einem anstrengendem Tag im Nutre Hogar nachhause, in freudiger Erwartung der -inzwischen- angenehmen Luft in meinem Zuhause. Zu früh gefreut. „Se fue la luz“ (es gab einen Stromausfall (apagón)) – keine Klimaanlage, kein Kühlschrank, kein Strom… kein WLAN. Mein Papa in Deutschland wartet vergeblich auf den vereinbarten Skype-Anruf von mir... Lo siento (Tut mir leid).

Also laufe ich in der Wohnung hin und her, um ein bisschen „Wind“ zu bekommen, ich kann mich nicht in meinem, von der Sonne erhitzten Zimmer hinsetzen. Später gesellt Bondi (31), ein anderer Freund von meinem Gastvater, der eigentlich Umberto Ismael heißt und dem sehr langweilig ist, weil er nichts mehr zu tun hatte, zu mir. Ich packe mein Mini-UNO aus und wir spielen ein paar Runden. Zu Bondi’s Freude: er hat meistens gewonnen, obwohl ich ihm kurz vorher erst die Regeln erklärt habe.

Während des UNO-Spielens Quelle: privat
Während des UNO-Spielens Quelle: privat

 

Dann schleppe ich mich doch noch ins teure Fitnessstudio (4$ für einen Tag), wo ich nochmal 2 Stunden schwitze. Mir gefällt es dort. Vielleicht ergibt sich irgendwann mehr als nur Smalltalk mit den anderen Trainierenden. Es sind auch viele Frauen dort, die zum Teil wie die Männer mit riesen Gewichten trainieren. (Und ich Spargel daneben mit 5,10,15kg Hanteln und hochrotem Kopf. Da muss ich manchmal selbst über mich lachen.)

Einblick in das Fitnessstudio "Life Gym" Quelle: privat
Einblick in das Fitnessstudio "Life Gym" Quelle: privat

Als ich um 7:15 pm mit dem Fahrrad zurückfahre, fällt mir schlagartig der Stromausfall auf: die Straßenbeleuchtung ist auch weg und mein Fahrrad hat keine Beleuchtung. Riskante Fahrt bei den großen Autos, Bussen und Trucks, die an mir vorbeifahren. 

 

Kurz nach dem ich wieder Zuhause ankomme, trifft auch Ricardo in seinem großen, weißen Auto ein. Er ist für ein paar Tage nach Panama-Stadt geflogen, um seine Frau zu sehen und fuhr mit dem Auto, welches anscheinend immer noch dort stand, wieder zurück. Im Taschenlampenlicht dusche ich erstmal in meinem fensterlosen Bad und lese dann im Dunkeln (Danke für die tollen E-Books, Hannah).

 

Samstag Morgen, mein Wecker klingelt um 6:55 am, damit ich rechtzeitig um 8:00 am zum Unterricht in der Universität Changuinola bin. Dort begleite ich dank meines AFS-Locals seit Neustem eine Gruppe von  Grundschullehramt-Studierenden  in ihren Unterrichtseinheiten (Do, Fr, Sa), um Spanisch zu lernen. Ich bin die Erste vor dem Klassensaal. Kurze Zeit später kommen noch drei Studentinnen, die die Nachrichten von den anderen Mitschülern nicht gelesen haben: Keiner kommt - aufgrund des Stromausfalls. Auch nicht die Professorin. Also nehme ich für 70 centados wieder ein Taxi nachhause. Ab 8:30 am ist es schon ziemlich heiß. Ich sehne mich nach dem kühlen Nass (Fluss, Meer, etc.). Zuhause angekommen öffne ich das Vorhängeschloss des Gittertors und merke kurze Zeit später, dass ich weder die Haustür, noch die Terrassentür aufbekomme. 2 1/2h Stunden später kommt Bondi aufgrund meiner SOS-Nachrichten, um mir zu helfen. Aha. Ich habe für das zweite Schloss an der Haustür den falschen Schlüssel. Und für das Schloss an der Terrassentür bin ich wohl zu blond. Mein 400 Seiten Buch habe ich jetzt durchgelesen und ich warte auf Strom, um wieder Verbindung zur Außenwelt zu haben. Vergeblich. Es ist jetzt 2:21 pm. 

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