Bienvenidos. Humedal. SanSanPondSak

Vergangenen Montag durfte ich Reforestando Centroamérica (RefCa) mit zu einem Event der AAMVECONA (Asociación de Amigos y VEcinos de la Costa y la NAturaleza), der Verein der Freunde und Nachbarn der Küste und der Natur, in San San Pond Sack begleiten. San San Pond Sack ist ein 16,125 Hektar großes Feuchtbiotop im Changuinola-District, in dem viele Lebewesen wie Vögel, Leguane, Rundschwanzseekühe (kenne ich auch erst seit ein paar Tagen) und Meeresschildkröten beobachtet werden können. Der Name kommt unter anderem von dem Fluss San San, der das Gebiet durchläuft.

Lilia, Leidy und ich am Eingang von San San Pond Sak Quelle: privat
Lilia, Leidy und ich am Eingang von San San Pond Sak Quelle: privat

Circa 45 min sind wir mit dem Boot auf dem Fluss in Richtung Meer gefahren bis wir die Stelle erreicht haben, bei der man in wenigen Minuten den Landstreifen überqueren kann und sich dann am Meer befindet. Hier findet jedes Jahr das Projekt zur Wahrung und Bewachung von Meeresschildkröten statt und eingeladen wurde nun zum Cierre de Proyecto de Tortugas Marinas 2017, dem Abschluss des Meeresschildkrötenprojektes des Jahres 2017. Alle Helfer, die dieses Jahr involviert waren, wurden eingeladen.

Großes Publikum bei der Veranstaltung von AAMVECONA Quellle: privat
Großes Publikum bei der Veranstaltung von AAMVECONA Quellle: privat

Der Leiter des Projektes und Jossio von Reforestando Centroamérica haben eine Präsentation vorbereitet, danach wurden Grußwörter von vielen verschiedenen Personen gesprochen (auch das Bildungsministerium und die Polizei wurden vertreten) und zum Schluss gab es das Nationalgericht der panameños, Sancocho (eine Suppe mit -manchmal auch nur- Hühnchen, Schwein, Rind und regionalem Gemüse wie Yuca, ñame, Kürbis und Mais zum Mittagessen. In diesem Sancocho habe ich das erste Mal auch Rinderfuß entdeckt, welcher sehr gesund ist (Elvick hat ihn für mich gegessen).

 

Zurück zu den Meeresschildkröten. Dieses Jahr sind 583 kleine Schildkröten geschlüpft und 464 Freiwillige haben bei der Freisetzung geholfen. Toll finde ich den Gedanken, den eine Lehrerin nochmal ausgesprochen hat, dass auch SchülerInnen mitmachen. SchülerInnen, die sagten, dass sie noch nie am Strand waren und noch nie eine Schildkröte gesehen haben. Leider ist es nämlich auch der Fall, dass bspw. in Finca 44, ganz in der Nähe von San San Pond Sack, geplünderte Schildkröteneier als Delikatesse weiterverkauft werden. Verboten ist dies nicht, aber sehr grotesk, wenn an einem Ort Schildkröten geschützt werden und nebenan ausgebeutet werden… 

Bei dem Blogeintrag über die Exkursion auf der Insel Escudo de Veraguas Degö (Unterwegs) habe ich schon über die tortuga baula und die tortuga carey berichtet. Diese vergraben auch am Strand von San San Pond Sack ihre Eier im Sand. Um sie vor Plünderungen durch Menschen und vor tierischen Feinden wie z.B. Waschbären zu schützen, gehen Freiwillige während der Zeiten für die Eiablage der unterschiedlichen Meeresschildkröten am Strand auf Patrouille (vor allem nachts), um die Schildkröten bei der Eiablage zu finden. Danach werden sie in dem sogenannten vivero circa 70 cm unter der Erde eingegraben, wo sie sich circa zwei Monate bis zur Schlüpfung befinden.

"vivera" am Strand von San San Pond Sak Quelle: privat
"vivera" am Strand von San San Pond Sak Quelle: privat

Den genauen Ablauf werde ich nächstes Jahr (im Januar geht es los bei den tortugas baulas) kennenlernen, wenn ich mit den anderen von RefCa bei dem Meeresschildkrötenprojekt helfen werde. Wir werden dann an einem Nachmittag um 4 pm nach San San Pond Sack fahren, nachts patrouillieren und am nächsten Morgen um 10 am zurückfahren. Ich freue mich schon richtig darauf!

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Kommentare: 1
  • #1

    Normann (Sonntag, 12 November 2017 13:18)

    Das mit der Delikatesse Schildkröteneier ist so eine Sache. In Costa Rica gibt es einen Strand wo zwei verschiedene Schildkrötenarten ihre Eier am gleichen Strand zu unterschiedlichen Zeiten ablegen. Die Zweiten zerstören die Eier der Ersten und legen danach ihre eigenen Eier hinein. Dort wird den Einwohnern erlaubt, die ersten Schildkröteneier auszubuddeln und zu verzehren.
    Paula, dein Blog soll bitte weitergehen, daher bei jimdo-pro anmelden.
    Ich freue mich heute schon auf deinen nächsten Blogeintag.