Kulinarisch unterwegs

 

Das zweite Wochenende in Folge war ich mit Jossio und den anderen Mitstreitern von Reforestando Centroamérica in dem Naturschutzgebiet San San Pond Sack, um in der Nacht am Strand zu patrouillieren und die Schildkröteneier in dem geschützten “vivero”, das Gehege am Strand, welches vor externen Gefahren schützt, einzubuddeln. Von der Patrouille und der Schildkröte Baula, eine der größten Schildkröten der Welt, werde ich bald genauer berichten, in diesem Blogeintrag möchte ich jedoch einen Einblick in die Küche von San San Pond Sack geben.

Zum Abschluss unseres Aufenthalts hat uns Señor Pedro noch frische Pipas besorgt Quelle: privat
Zum Abschluss unseres Aufenthalts hat uns Señor Pedro noch frische Pipas besorgt Quelle: privat

Señor Pedro lebt als Mitglied des Vereins AAMEVCONA seit einigen Jahren dort, wo die Schildkrötenstation von San San Pond Sack ist. Um die 40 Jahre hat er als Koch gearbeitet und bekocht daher immer die Besucher- und Freiwilligengruppen, die zur Schildkrötenstation von San San Pond Sack kommen. Das ist die Stelle, wo der Fluss San San nur einen schmalen Landstrich vom Karibikküste entfernt ist, wo mich zwar jedes Mal Mücken und Sandmücken zerfressen, die aber auch von Palmen gesäumt ist, wo Früchte wie Ananas, Mango, Mandarinen, Limonen und Guayaba wachsen, Leguane auf den Bäumen klettern, Hühner und Enten auf dem Boden picken und wo bis zu 4 von 7 Spezies der Meeresschildkröten zur Eiablage an den Strand kommen.

Am Abend kam ich das erste Mal mit dem Koch, Señor Pedro, ins Gespräch und habe ihm daraufhin beim Kochen über die Schulter geschaut, bzw. wurde zur kleinen Gehilfin. Er erzählt, dass Besucher ihn oft in die Küche begleiten, um von ihm zu lernen, so auch ein Mädchen aus Kanada, das die zwei Wochen über jeden Morgen um 7 Uhr morgens bei Señor Pedro in der Küche stand. Es kommen immer wieder auch Besuchergruppen aus den USA, Deutschland, Kanada oder auch Asien, was oft auch mit den Programmen zusammenhängen mag, die das Naturschutzreservat finanziell unterstützen (z.B.: USAID, GIZ und REWE Group). Zum Abendessen gab es Reis mit lecker zubereitetem Hühnchen, Linsen und frischem Krautsalat, von dessen Zubereitung ich viel mitnehmen konnte. Für zwischendurch haben wir am späten Abend noch einen Tee gemacht, für den Señor Pedro frischen Ingwer und ein Bündel des in großen Büschen wachsenden Zitronengrases von draußen geholt hat. Den Ingwer hat er mit der Schale, welche nämlich wertvolle Inhaltsstoffe enthält, mit einem Stein platt geklopft und anschließend mit dem Bündel Zitronengras in einem großen Topf Wasser gekocht, zum Schluss noch Milch hinzugefügt und einen wunderbaren, gesunden Tee gezaubert.

Ingwertee mit dem Bündel Limonengras in einem Topf Quelle: privat
Ingwertee mit dem Bündel Limonengras in einem Topf Quelle: privat

 

Am nächsten Morgen hat Señor Pedro mich Krebs probieren lassen, den er im Fluss gefangen hat. Señora Viki, die Köchin aus dem Nutre Hogar, hat mich schon gebeten ihr das nächste Mal einen Krebs mitzubringen, damit sie eine Suppe kochen kann. Von den leckeren Yanikeke, bzw. Johny cakes, das sind kleine Hefeteilchen mit Kokosmilch, die er an der Feuerstelle frisch gebacken hat, als wir gerade dort ankamen, hat er mir zwei mitgegeben und versprochen, mir das nächste Mal zu zeigen wie man sie zubereitet.

Im April wird es für mich wieder dort hingehen und ich habe vor, auch andere AFSlerinnen, die mich hier in Changuinola besuchen möchten, zu diesem tollen Ort mitzunehmen.

Den gegrillten Mais in die Höhe gehalten, Vorspeise am Steg Quelle: privat
Den gegrillten Mais in die Höhe gehalten, Vorspeise am Steg Quelle: privat

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Kommentare: 1
  • #1

    Karin (Freitag, 06 April 2018 21:56)

    Super - nächstes Mal bist Du wieder mit dabei!