Reportage über die Baula Schildkröte in San San Pond Sack

Bei unserer ersten nächtlichen Patrouille von Reforestando Centroamerica vor 3 Wochen hat uns ein junger Reporter begleitet, um im Radio und Fernsehen über das Schildkrötenprojekt von AAMVECONA (Asociación de Amigos y Vecinos de la Costa y Naturaleza, zu deutsch „Verein der Freunde und Nachbarn der Küste und der Natur”) in dem Humedal (Feuchtgebiet) San San Pond Sack zu berichten. Seinen Text habe ich mir schicken lassen und ihn für meinen Blog übersetzt:

Juan bereitet uns auf die Patrouille und den Umgang mit den Schildkröten, bzw -eiern vor. (rechts außen steht der sympathische Reporter mit der Videokamera in der Hand) Quelle: Jossio Guillen
Juan bereitet uns auf die Patrouille und den Umgang mit den Schildkröten, bzw -eiern vor. (rechts außen steht der sympathische Reporter mit der Videokamera in der Hand) Quelle: Jossio Guillen

„Seit ungefähr Mitte März kommen die ersten Baula Schildkröten, eine der größten Arten der Welt, die tausende Kilometer zu ihrem Lieblingsort schwimmen, der einen offenen Eingang hat, frei von Felsen und Korallen ist, wo starke Strömung und ein hoher Wellengang herrscht, an dem Strand von San San Pond Sack an. Die Freiwilligen von AAMVECONA bereiten seit Februar (siehe Blogeintrag des 17.02.) das vivero, das Gehege vor, das die Schildkröteneier vor Mensch und Tier schützt, um mehr als 150 Schildkröten, die von März bist Juli an die Strände von San San kommen, um zwischen 80-120 Eier abzulegen, zu empfangen.

das sogenannte vivero, in dem die Schildkröteneier untergebracht werden Quelle: Jossio Guillen
das sogenannte vivero, in dem die Schildkröteneier untergebracht werden Quelle: Jossio Guillen

Mittels nächtlicher Patrouille legen die Freiwilligen jeden Tag 10 km Strand zurück, um die Eier einzusammeln und sie vorsichtig in einer großen Plastiktüte zum vivero zu tragen, in welchem sie 70 cm tief eingegraben werden und nach zwei Monaten die Schildkrötenbabys schlüpfen, die anschließend ins Meer freigelassen werden.

Laut Statistiken von AAMVECONA wurden in 11 Jahren der Schildkrötenprojekte mehr als 50.000 Schildkrötenbabys ins Meer freigelassen. Nach Protokollierung des Jahres 2017 kamen in dieser geschützten Zone 145 Schildkröten Baula an, von denen 5000 Schildkrötenbabys in die Freiheit gelassen wurden.

Man spricht davon, dass von 1000 Schildkrötenbabys, eine einzige letztendlich den Weg ins Meer überlebt, da sie dort tausenden Fressfeinden ausgeliefert sind. In dem Feuchtgebiet San San Pond Sack, welches 16.625 Hektar zählt, befinden sich auch die vor dem Aussterben bedrohten manatí (Rundschwanzseekühe).“

 

Ein Kommentar meinerseits zu der Freiwilligenarbeit mit AAMVECONA:

Auch Nitzia, der Koordinatorin meines AFS-Programms, habe ich schon von der Freiwilligenarbeit mit RefCa berichtet und tatsächlich zieht sie AAMVECONA inzwischen als Projekt für AFSler in Erwägung. Davon bin ich natürlich positiv überrascht, da es inzwischen auch mein Traumprojekt wäre! Jedoch habe ich Nitzia auch darüber informiert, dass es dort vermutlich keine festen Arbeitszeiten gibt (nächtliche Patrouille, Touristengruppen am Wochenende etc.) im Gegensatz zu Institutionen wie das Nutre Hogar, was für den Freiwilligen wiederum ein Nachteil sein könnte.

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